Schlamm im Heizöltank: Ursachen, Beseitigung und Vorbeugung

Schlamm im Heizöltank entsteht durch natürliche Alterungsprozesse des Brennstoffs. Er besteht aus zahlreichen Partikeln, die sich gemeinsam am Boden absetzen. Während das die Brennstoffqualität erst einmal nicht beeinflusst, kann aufgewirbelter Schlamm im Heizöltank ein Problem für die Anlage darstellen. Warum das so ist, wie die Ablagerungen entstehen und was Sie dagegen unternehmen können, darüber informieren wir im folgenden Ratgeber.

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Schlamm im Heizöltank aus Stahl
© Daniel Beckemeier – stock.adobe.com

Die Themen im Überblick:

Schlamm im Heizöltank ist ein natürliches Alterungsprodukt

Dass Heizöltanks verschlammen, ist kein seltenes Problem. Denn bei dem Brennstoff handelt es sich um ein Naturprodukt, das mit der Zeit altert. Für die Ablagerungen am Boden, die auch als Ölschlamm oder Ölschlick bekannt sind, gibt es dabei verschiedene Ursachen.

  • Partikel aus der Anlage: Zum einen entsteht Schlamm im Heizöltank aus Rostpartikeln. Diese setzen sich von Leitungen, Tankwandungen oder Armaturen ab, wenn metallische Werkstoffe mit Sauerstoff reagieren. Durch die Schwere der Partikel und die geringe Bewegung des Heizöls fallen die Teilchen im Heizöltank zu Boden und bilden dort eine Schlammschicht.
  • Reaktion des Brennstoffs: Eine weitere Ursache für Schlamm im Heizöltank sind chemische Reaktionen. So fallen Feststoffe aus, wenn der Brennstoff mit Sauerstoff reagiert. Auch diese setzen sich am Tankboden ab, wo sie die Schlammschicht mit der Zeit ansteigen lassen.
  • Aktivität von Bakterien: Befinden sich Bakterien im Heizöl, tragen diese ebenso zu einem Anwachsen der Ölschlick-Schicht bei. Denn die Mikroorganismen verarbeiten organische Materialien und geben Schleim oder Fett ab.

Die Übersicht zeigt: Schlamm im Heizöltank entsteht aufgrund verschiedener Vorgänge, die sich in aller Regel überlagern. Wie schnell das passiert, hängt von den individuellen Umständen ab. So verschlammen Heizöltanks in aller Regel schneller, wenn Sauerstoff und Bakterien involviert sind.

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Verschlammte Heizöltanks führen zu Schäden an der Heizung

Setzt sich der Ölschlamm am Boden ab, ist das erst einmal kein Problem. Denn die Ansaugleitungen haben in der Regel einen ausreichend großen Abstand zum Boden. Das verhindert, dass Partikel in den Kessel gelangen. Anders verhält es sich beim Aufwirbeln der feinen Teilchen. Passiert das etwa beim Befüllen der Tanks, kann die Heizung Ölschlamm ansaugen. Die Partikel verstopfen daraufhin Leitungen, Filter oder Düsen, und die Ölheizung funktioniert nicht mehr zuverlässig. Sie geht häufig in Störung und Wartungs- oder Reparaturarbeiten sind nötig.

Wichtig zu wissen:

Das Heizöl im Tank verändert seine Eigenschaften durch die Verschlammung nicht wesentlich. Es lässt sich weiter verwenden und effizient zur Wärmeerzeugung nutzen. Zu Problemen kommt es erst dann, wenn die Heizung Partikel ansaugt.

Bevor die Ölheizung tatsächlich ausfällt, treten häufig Symptome wie eine geringere Heizleistung oder ein erhöhter Ölverbrauch auf. Erst danach zeigen sich die Folgen von zu viel Schlamm im Heizöltank an verstopften Rohren oder Pumpen. Beachten Sie die Verschlammung nicht, kann das zu einer kürzeren Lebensdauer der Anlage führen und Sie müssen unter Umständen den Heizöltank austauschen.

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Tankreinigung beseitigt den Ölschlamm in Heizöltanks effektiv

Wie viel Schlamm im Heizöltank vorhanden ist, lässt sich von außen in der Regel nicht genau feststellen. Aus diesem Grund empfehlen Experten eine regelmäßige Tankreinigung. Diese läuft nach dem folgenden Schema ab:

  1. Heizöl abpumpen: Im ersten Schritt pumpen Firmen das übrige Heizöl ab. Sie lagern es zwischen, sodass es später wieder in den Tank kann, wenn es frei von Schwebstoffen ist.
  2. Ölschlamm absaugen: Ist das Öl heraus, saugen Experten den Schlamm im Heizöltank ab. Sie sammeln das dickflüssige Medium und führen es im Anschluss an die Reinigung der fachgerechten Entsorgung zu,
  3. Öltank innen reinigen: Im nächsten Schritt reinigen Fachfirmen den Heizöltank von innen. Sie beseitigen alle Verschmutzungen und prüfen im gleichen Zuge auch den Zustand des Öltanks.
  4. Heizöl einfüllen: Sind alle Reinigungsarbeiten abgeschlossen, füllen die Firmen sauberes Heizöl ein. Kurz darauf können Sie die Heizung wieder in Betrieb nehmen und problemlos sowie störungsfrei heizen.

Die Arbeiten sind in der Regel innerhalb eines Tages erledigt und sollten in regelmäßigen Abständen stattfinden. Haben Sie Stahltanks, empfiehlt sich ein Turnus von 5 bis 7 Jahren. Bei Kunststofftanks, in denen sich meist weniger Schlamm absetzt, genügt hingegen ein Turnus von 7 bis 10 Jahren.

Wichtig zu wissen:

Heizöl ist ein wassergefährdender Stoff, der auf keinen Fall in die Umwelt gelangen darf. Führen Sie die Reinigung daher nicht selbst durch, wenn Sie Schlamm im Heizöltank vermuten. Beauftragen Sie stattdessen eine Tankschutzfirma mit Zulassung nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG).

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Tipp: So beugen Sie der Verschlammung von Tankanlagen vor

Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die Verschlammung von Heizöltanks herauszögern. Das Heizöl hält länger und sie schonen die Anlage. Günstig ist es dabei zunächst, Premiumheizöl zu ordern. Denn das enthält Zusatzstoffe, die chemische Reaktionen verhindern oder zumindest verlangsamen sollen. Ratsam sind außerdem folgende Maßnahmen:

  • Lagerung ohne Tageslicht: Heizöl reagiert auch mit UV-Licht. Es altert schneller, wenn es im Tageslicht steht und sollte daher möglichst dunkel lagern. Der Fall ist das vor allem bei lichtdurchlässigen Kunststofftanks.
  • Konstante Temperaturen: Schwankt die Temperatur im Tank häufig, kann sich beim Abkühlen Kondensat bilden. Das Wasser tropft in den Tank und begünstigt dort die Verschlammung. Der Fall ist das häufig dann, wenn der Heizöltank neben dem Kessel oder in einem von Sonnenlicht durchfluteten Raum steht. Optimal sind konstante Temperaturen in einem Bereich von 5 bis 15 Grad Celsius. Unter dieser Temperatur können Paraffine ausfallen. Darüber nimmt die Tätigkeit von Mikroorganismen zu. 
  • Geringer Sauerstoffeintrag: Je mehr Sauerstoff in den Tank gelangt, umso schneller verschlammt dieser. Denn das Gas reagiert mit Heizöl. Um das zu verhindern, sollte die Verbindung zwischen Tank und Kessel auf dem neuesten Stand sein. Experten empfehlen daher, alte Zweistrangsysteme durch Einstrangsysteme zu tauschen. Diese saugen weniger Öl an. Sie arbeiten ohne Rücklauf, bringen kaum Sauerstoff ein und sind zudem sicherer.

Um trotz Schlamm im Heizöltank Schäden an der Anlage zu vermeiden, empfiehlt sich die regelmäßige Tankreinigung alle 5 bis 10 Jahre. Diese verhindert die Verschlammung zwar nicht. Sie schützt die Heizung aber vor den Folgen von zu viel Ölschlick im Tank. 

Übrigens:

Die Tankreinigung ist in aller Regel freiwillig. Ausnahmen bestehen in Schutzgebieten und bei Tanks mit einem Fassungsvolumen von 10.000 Litern oder mehr. Diese sind regelmäßig zu reinigen und zu kontrollieren. 

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FAQ: Am häufigsten gestellte Fragen zu Schlamm im Heizöltank

Was ist Schlamm im Heizöltank und wie entsteht er?

Schlamm im Heizöltank (auch Ölschlamm oder Ölschlick) ist eine schleimige, feste Schicht, die sich am Boden von Öltanks bildet. Sie setzt sich aus feinen Partikeln zusammen und entsteht unter anderem durch die natürliche Reaktion von Heizöl mit Sauerstoff oder UV-Licht. Weitere Ursachen sind Korrosionserscheinungen (vor allem bei Stahltanks) und Abbauprodukte von Bakterien und anderen Mikroorganismen.

Schadet der Ölschlick im Tank der Heizungsanlage?

Im normalen Maße schadet der Schlamm im Heizöltank nicht. Denn er liegt stabil am Boden. Wirbelt er beim Tanken auf oder ist die Schicht zu stark, kann die Heizung allerdings einige der kleinen Partikel ansaugen. Diese verstopfen daraufhin Leitungen, Filter oder Pumpen. Sie erkennen das unter anderem an einer sinkenden Leistung oder einem höheren Verbrauch. Schreitet die Verschlammung fort, geht die Heizung häufig auf Störung, da sie keine Brennstoffe mehr bekommt

Was ist zu tun, wenn sich Ölschlamm abgesetzt hat?

Befindet sich der Ölschlamm im Heizöltank, ist eine Heizöltankreinigung erforderlich. Dabei pumpen Experten das alte Heizöl heraus. Sie saugen den Ölschlick ab und reinigen den Tank von innen. Nach einer Zustandskontrolle füllen Fachfirmen sauberes Öl ein und Sie können die Heizung wieder in Betrieb nehmen. Ratsam ist es, die Reinigung alle 5 bis 7 Jahre (Stahltanks) bzw. alle 7 bis 10 Jahre (Kunststofftanks) durchführen zu lassen.

Wie beuge ich der Verschlammung des Öltanks vor?

Damit sich der Schlamm im Heizöltank langsamer bildet, sollten Sie Premiumheizöl kaufen (vor allem bei langer Lagerzeit). Zudem empfiehlt es sich, den Lagerraum abzudunkeln und für konstante Temperaturen zu sorgen.